22. September 2010:
Keine Kohl€ aus Aachen für neues Kohlekraftwerk!

Greenpeace Aachen setzt ein Zeichen gegen neue Kohlekraftwerke

Mit einem brennenden CO2-Zeichen demonstrierte Greenpeace Aachen am 22. September ab 17.00 Uhr am Elisenbrunnen gegen die Beteiligung der STAWAG an neuen Kohlekraftwerken. Auf einem 4 Meter breiten Banner stand das Motto:
"Neues Kohlekraftwerk? Keine Kohle aus Aachen!"

Greenpeace Aachen unterstützt damit das kürzlich gestartete Bürgerbegehren gegen das Kohlekraftwerk Krefeld-Uerdingen. Die STAWAG ist ein 100%ig städtisches Unternehmen und sollte die Interessen der Aachener vertreten. "Die Bürger wollen keine Kohlekraft. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich innerhalb von kurzer Zeit viele Menschen mit ihrer Unterschrift für das Bürgerbegehren gegen das Kraftwerk aussprechen werden.", sagte Philip Gauglitz von Greenpeace Aachen.

Die STAWAG ist an den Planungen für ein neues Steinkohlekraftwerk in Krefeld-Uerdingen beteiligt. Auch nach einer Reihe von Gesprächen mit Greenpeace Aachen lässt sie immer noch offen, ob sie sich auch am Bau des Kraftwerks beteiligen will. Die Beteiligungen der STAWAG an Kohlekraftwerken laufen allen Maßnahmen zum Klimaschutz völlig entgegen.

Das geplante Kraftwerk würde jährlich 4,2 Mio. Tonnen CO2 ausstoßen. Neben dem Treibhausgas CO2 würden große Mengen Feinstaub und Gifte wie Quecksilber, Cadmium und Blei emittiert, die eine Belastung für alle Menschen in der Region und die Natur sind.

Mit der Beteiligung am Neubau eines Steinkohlekraftwerks entzieht sich die Stadt Aachen zudem ihrer Verantwortung, auf lange Sicht umweltfreundliche und preiswerte Energie bereitzustellen. Steinkohle ist weder ein versorgungssicherer noch ein kostengünstiger Energieträger. Mehr als 70 Prozent der in Deutschland verbrauchten Steinkohle sind importiert, Tendenz steigend. Die Kohle für das konkret geplante Kraftwerk Krefeld-Uerdingen soll vollständig von weit her importiert werden, z.B. aus Südamerika und Südafrika. Die Abbaubedingungen sind fragwürdig.

Die Stadt Aachen ist als Mitglied des Klimabündnisses besonders zu Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet. Daran müssen sich auch die Aachener Stadtwerke orientieren.

Greenpeace fordert von der STAWAG:
* eine sofortige Beendigung der Mitwirkung am Kohlekraftwerk Krefeld, sowohl der Planung als auch der Finanzierung.
* die Verpflichtung, sich in Zukunft nicht mehr an Kohlekraftwerken zu beteiligen und stattdessen regenerative Energien verstärkt zu nutzen.

Die STAWAG-Aufsichtsratssitzung am 27. September muss als Chance genutzt werden, um die Weichen in Richtung Klimaschutz zu stellen!

Von der Stadt Aachen fordert Greenpeace, die STAWAG anzuweisen, sich aus der Planung und Finanzierung neuer Kohlekraftwerke jetzt und in Zukunft zurückzuziehen. über die Muttergesellschaft der STAWAG – die EVA (Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Aachen) – ist dies verbindlich möglich.

© Karl Wehrens, Greenpeace-Aachen