Inhalt:
Die STAWAG (Stadtwerke Aachen AG) ist zunächst formal wie eine normales eigenständiges Unternehmen organisiert. Sie ist jedoch zu 100% im Eigentum der Stadt Aachen. Dies gilt allerdings nicht direkt, sondern über eine Holding, die E.V.A. (Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Aachen), in der diverse Unternehmen (ASEAG, APAG, regio iT, STAWAG) der Stadt Aachen zusammengefasst sind.
Auch die STAWAG selbst hat wieder eine sehr komplizierte vielfach verschachtelte Unternehmensstruktur, da für viele Aktivitäten eigene Gesellschaften gegründet wurden, die dann aber oft 100%ige Töchter der STAWAG bzw. deren Untergesellschaften sind. Die Struktur der EVA siehe hier, die der STAWAG hier.
Den Vorstand bilden
Der Aufsichtsrat besteht fast nur aus Arbeitnehmervertretern und Politikern, laut Geschäftsbericht 2018 aus:
Über den Aufsichtsrat können prinzipiell Vorgaben der Politik für die STAWAG umgesetzt werden. Die Aufsichtsratsmitglieder, auch die von den politischen Parteien entsandten, sind allerdings nicht an Beschlüsse des Stadtrates gebunden.
Bisher sehr einträglich war eine 12%ige Beteiligung der STAWAG an der Trianel GmbH. Die Trianel ist eine Kooperation aus über 50 kommunalen Versorgungsunternehmen mit Sitz in Aachen. Sie ist für Ihre Gesellschafter tätig in der Energiebeschaffung, der Energieerzeugung, im Energiehandel, der Gasspeicherung und der Beratung.
Weiterhin ist die STAWAG (Stand 2014) an den Stadtwerken Lübeck (25,1%) Rösrath (49%), Waldbröl (49%) und Wachtberg (49%), der Elwea GmbH (49%), sowie am Telekommunikationsanbieter NetAachen (16%) beteiligt. Neu ist eine Beteiligung > 50% an der Regionetz GmbH.
Die STAWAG betreibt diverse Aktivitäten im Wasser-, Abwasserbereich und der Netzversorgung auch in anderen Orten, insbesondere in Monschau und Simmerath. Die hier betrachteten Aktivitäten in der Energieerzeugung sind in der STAWAG Energie GmbH gebündelt, einer 100%igen Tochter der STAWAG. Diese hat wiederum für fast jede Aktivität eine eigene Untergesellschaft gegründet, die sie allein oder anteilig mit anderen Beteiligten betreibt.
Mit Inkrafttreten der Energierechtsnovelle am 04.08.2011 sind die europäischen Vorgaben zur Trennung von Energieerzeugung/ -Verkauf und dem Netzbetrieb durch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) in deutsches Recht umgesetzt worden. Der Sinn ist eine diskriminierungsfreie Ausgestaltung des Netzbetriebs um Wettbewerb in den vor- und nach gelagerten Bereichen zu fördern, d.h. insbesondere den Wechsel des Strom (bzw. Gasanbieters) zu erleichtern. So wurde der Betrieb des Aachener Strom- und Gasnetzes zunächst in die STAWAG Netz GmbH ausgelagert, die später den Namen INFRAWEST GmbH erhielt. Inzwischen sind die Netze der ehemaligen Infrawest und der EWV in der Regionetz GmbH zusammengfasst, deren Aktivitäten erheblich über Aachen hinaus gehen. Die STAWAG bleibt auch weiterhin der Grundversorger, d.h. sie betreibt die Strom- und Gaszähler und bleibt für die Versorgung zuständig, falls es Probleme mit einem anderen Versorger gibt, der im Aachener Netzgebiet Strom oder Gas verkauft.
Die von der STAWAG betriebenen Energieerzeugungsanlagen befinden sich zum großen Teil weit weg von Aachen. In sofern erhebt sich die Frage, in wie weit diese Anlagen unter der Überschrift "Aachen hat Energie" angesprochen werden sollten. Andererseits wird sich eine Stadt wie Aachen vermutlich nicht allein durch Anlagen im Stadtgebiet versorgen lassen.
Die STAWAG besitzt in Aachen keine Anlagen zur Verarbeitung von Pflanzenbestandteilen. Allerdings betreibt sie
In Aachen wird dann eine entsprechende Menge Gas dem (Erd-)Gasnetz entnommen und über BHKW (Blockheizkraftwerke) in Strom und Wärme umgewandelt. Das Biogas wird also nicht in Aachen erzeugt, die Zuordnung zu Aachen (gemäß Liste der Bundesnetzargentur) erfolgt nur rein bilanziell. Eine Biogaserzeugung in Aachen erfolgt nur in der städtischen Abwasser-Reinigungsanlage Soers (Klärgas) und durch die private landwirtschaftliche Anlage in Grüne Eiche (sowie evtl. durch Anlagen in Aachener Industrie-Unternehmen).
Die Tabelle zeigt die Liste der Aachener EEG-Anlagen mit dem Energieträger "Biomasse" laut Meldung der früheren STAWAG Netz GmbH vom 31.12.2014. Auf der Seite des Übertragungsnetzbetreibers Amprion sehen die Daten etwas anders aus, auf der Seite netztranzparenz.de fehlen sie vollständig, im Markstammdatenregister von 2020 gibt es differierende Daten!
Straße/Flurstück | Leistung elek- trisch in kW |
Einspeise- spannungs- ebene Strom |
Jahrespro- duktion elektrisch in MWh/a 1) |
Volllast- stunden in h/a rechnerisch |
Zeitpunkt der Inbetriebnahme | Standort, Art | |
1
|
Goethestraße 43 | 8 | NS |
15.09.2003 | ??? | ||
2 |
Kahlgrachtstraße 54 | 20 | NS |
09.05.2005 | BHKW Krueger | ||
3 |
Am Schiefen Eck 3 | 2788 | MS |
12546 |
4500 | 01.01.2006 | STAWAG BHKW Brander Feld |
4 |
Adalbertsteinweg 159 | 335 | MS |
29.12.2006 | STAWAG BHKW Schwimmhalle Ost | ||
5 |
Obere Drimbornstraße 44 | 12 | NS |
14.02.2007 | Tierpark Aachen | ||
6 |
Grüne Eiche 36 | 530 | MS |
24.08.2007 | BHKW Bauer Doum | ||
7 |
Schlossweiherstraße 17 | 1169 | MS |
5261 |
4500 | 01.09.2007 | STAWAG BHKW Schlossweiherstr. |
8 |
Hander Weg 89 | 780 | MS |
2310 |
2961 | 01.09.2007 | STAWAG BHKW Schulzentrum |
9 |
Debyestraße 172 | 800 | MS |
01.09.2007 | ??? | ||
10 |
Debyestraße 172 | 1200 | MS |
944 |
800 | 01.09.2007 | STAWAG BHKW + Gasentspannungs-anlage + Gaserwärmung |
11 |
Anton-Kurze-Allee 10 | 140 | MS/NS |
1120 |
8000 | 19.12.2007 | STAWAG BHKW altes Klinikum, Firma Generali |
12 |
Rütscherstraße 121 | 386 | MS |
06.08.2008 | Studentenwohnheim | ||
13 |
Kastanienweg | 220 | MS |
30.12.2010 | Studentenwohnheim | ||
14 |
Wolferskaul 19a | 119 |
952 |
8000 |
01.11.2013 |
STAWAG BHKW Schwimmhalle Brand | |
15 |
St Josefs-Platz 8 | 140 |
727 |
5192 |
19.11.2013 |
STAWAG BHKW Schwimmhalle Ost | |
Summe:
|
|
1) Angaben der STAWAG (vermutlich geschätzte Zahl, keine gemessene).
Bei einem BHKW wird das Gas in einem Verbrennungsmotor verarbeitet (Beispiel). Dabei fallen die Energieformen Elektrizität und Wärme stets gleichzeitig an, wobei der elektrische Wirkungsgrad 25-40% beträgt. Bei zusätzlicher Berücksichtigung der Wärmeabgabe kann ein Gesamtwirkungsgrad von 80-90% erreicht werden. Die Wärme wird über lokale Wärmenetze in der direkten Umgebung der Anlagen verteilt.
In den Beispielen 11,14 laufen die Anlagen vermutlich rund um die Uhr (siehe Volllaststunden), da permanent Strom und Wärme abgenommen wird. In den Fällen 3, 7, 8 werden die Anlagen vermutlich vorwiegend "wärmegeführt gefahren", d.h. sie laufen vorwiegend im Winter und können natürlich auch nur dann Strom erzeugen. Oft werden die Anlagen durch große Wärmespeicher ergänzt, um zu häufiges Ein/ Ausschalten zu vermeiden. Dann können sie kurzfristig auch "stromgeführt gefahren" werden, d.h. sie werden bei hohem Elektrizitätsbedarf eingeschaltet. Uns liegen keine Informationen vor, wie weit dieses bei den STAWAG-Anlagen genutzt wird.
Die obigen Anlagen werden nach Angaben der STAWAG bilanziell vollständig mit dem in Kerpen und Staelen eingespeisten "Bio-Erdgas" betrieben. Bei einem angenommenen elektrischem Wirkungsgrad von 30% ergibt sich dadurch ein "Bio-Erdgas-Einsatz" von 79,5 GWh/a.
Um die jahreszeitlich unterschiedlichen Wärmeanforderungen erfüllen zu können, sind die BHKW zum Teil durch Heizkraftwerke am gleichen Standort ergänzt.
Liste der STAWAG Heizkraftwerke (alle mit Brennstoff fossilem Gas):
Straße/Flurstück | Kraftwerksblöcke und thermische Leistung |
Schönauer Friede | |
Grüner Weg | 3 x 6 MW |
Hanbruch | 2 x 7 MW |
Schlossweiherstraße 17 | 3 x 1,85 MW |
Wespienstraße | 2 x 20 MW |
Mariabrunnstraße | |
Forst | |
Brander Feld | 6 MW |
Das größte der Aachener Wärmenetze, das Innenstadtnetz, ist von den lokalen Netzen unabhängig und wird von der Fernwärme- Übernahmestation (FÜS) Strangenhäuschen (Leistung 85MW ~ 300GWh/a) aus versorgt. Dort trifft das Warmwasser ein, das im Kraftwerk Weisweiler bei der Braunkohleverstromung ausgekoppelt wird und über eine unterirdische Wärmeleitung Aachen erreicht. Es gibt Planungen, diese Wärme aus der Müllverbrennungsanlage Weisweiler zu entnehmen. Es ist zu erkennen, dass diese Wärmemenge rund vier Mal so hoch ist, wie die des durch die STAWAG eingespeisten "Bio-Erdgases".
Leider war es der STAWAG zu aufwendig, die Daten über Ort, Anzahl, Typ, Leistung und erzeugte Strommengen ihrer Windenergie-Anlagen zu verifizieren. Die folgenden Daten über Wind- und PV-Anlagen wurden aus verschiedenen öffentlichen Quellen gesammelt, diese sind jedoch nicht immer konsistent.
Die STAWAG entwickelt und betreibt die Anlagen im EE-Bereich zum Teil zusammen mit der TRAVE Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG bzw. mit der juwi renewable IPP. Die TRAVE EE ist eine Entwicklungsgesellschaft für Erneuerbare Energien, die zu je 50% der STAWAG und den Stadtwerken Lübeck gehört. An letzteren ist die STAWAG wiederum zu 25,1% direkt beteiligt. Die juwi renewable IPP ist eine Tochter der juwi AG, die nach unternehmerischen Schwierigkeiten seit Oktober 2014 zu 50,1% der MVV Energie (Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft) gehört.
Eine Liste aller Anlagen in der Städteregion findet sich hier, die folgende Karte zeigt die Anlagen mit STAWAG-Beteiligung auch außerhalb Aachens :
Name | Errichtung | Anlagentyp | Anzahl Anlagen | Parkleistung in MW | STAWAG Anteil in % | Leistungsanteil STAWAG in MW |
Power-Tower I, Aachen | 1999 | Tacke TW1500 | 1 | 1,5 | 25 | 0,4 |
Power-Tower II, Aachen | 2001 | Südwind | 1 | 1,5 | 100 | 1,5 |
Windpark Braunshorn | 2011 | Senvion MM92/2050 | 3 | 6,15 | 40 | 2,5 |
Windpark Oberwesel | 2011 | Enercon-E82 | 4 | 9,2 | 40 | 3,7 |
Windpark Lingerhahn | 2011 | Repower MM92/2050 | 4 | 8,2 | 40 | 3,3 |
Windpark Laudert | 2013 | Enercon | 4 | 12,8 | 100 | 12,8 |
Windpark Oberwesel II | 2013 | Senvion3.4M104 | 3 | 10,2 | 49 | 5,0 |
Windpark Oberwesel III | 2013 | Senvion3.4M104 | 3 | 10,2 | 49 | 5,0 |
Windpark Gödenroth | 2013 | Enercon E-101 | 2 | 6 | 100 | 6,0 |
Windpark Riegenroth | 2013 | Repower 3.2M114 | 5 | 16 | 59 | 9,4 |
Windpark Beltheim | 2013 | Repower 3.2M114 | 5 | 16 | 49 | 16,0 |
Windpark Aldenhoven | 2014 | Vestas 3MW | 5 | 15 | 100 | 15,0 |
Windpark Düren-Echtz | 2014 | Enercon 3MW | 6 | 18 | 50 | 9,0 |
Trianel Windkraftwerk Borkum West | 2014 |
ArevaM5000-16 |
40 |
400 | 4,78 | 3,8 |
Trianel Windkraftwerk Borkum West II | im Bau | 40 | ||||
Windpark Brodersdorf | 2015 | 2 | 4,4 |
? |
||
Windpark Linnich | 2016 | Senvion M3.2 114 | 9 | 28,8 |
100 |
28,8 |
Windanlagen Horbach | 2017 | Vestas V112, GE 2.5 | 5 | 14,6 | 100 |
14,6 |
Windpark Simmerath | 2017 | Vestas V112 | 7 | 23,1 | 100 |
23,1 |
Windpark Monschau | 2017 | Enercon-115 | 5 | 15 |
100 |
15 |
Windanlage Niederzier | 2017 | Senvion M3.2 114 | 1 | 3,2 |
? |
3,2 |
Windkraftanlage Marl | 2018 | Enercon E-101 | 1 | 3,2 | 49 | 1,6 |
Windpark Münsterwald | 2019 | Vestas V112 |
7 | 24,3 | 100 |
24,3 |
Windpark Fischbachhöhe | im Bau | Nordex N131 | 3 | 9 |
? |
|
Summe: |
STAWAG-Karte ihrer Windenergieanlagen und Solaranlagen außerhalb Aachens
Nach Angaben des Bundesverband Windenergie in der Vereinszeitschrift 1/2015 besitzt die STAWAG mit Stand 12/2014 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 91MW. Geht man von einer Anlagennutzung von 2200 (onshore) Volllaststunden pro Jahr aus (üblicher geschätzter Wert), so ergibt sich hieraus eine Stromerzeugung von etwa 215GWh/a (ohne Borkum West). Die STAWAG gibt hier für 2015 265GWh/a an, für 2020 450GWh/a, welches gut zu den obigen Leistungsangaben passt.
Soweit bekannt ist, gibt es außer dem Power-Tower I keine STAWAG-Anlagen mit Bürgerbeteiligung. Auch bei den neuen Projekten in Aachen hat es keine Bürgerbeteiligung gegeben. Den STAWAG-Strombeziehern wird allerdings ein Nachrangdarlehen zum Windpark Münsterwald angeboten.
Die STAWAG betreibt in Aachen eine Reihe von PV-Anlagen vorwiegend auf öffentlichen Gebäuden (Angaben der STAWAG):
Name | Straße | Ort | Inbetrieb- nahme |
Leistung KWp |
KWh/a geschätzt |
Dach STAWAG |
Lombardenstr. 12 - 22 |
52070 Aachen |
1989 |
5 |
5.000 |
Fassade STAWAG |
Lombardenstr. 12 - 22 |
52070 Aachen |
1991 |
4 |
4.000 |
Dach Karlsburgweg |
Karlsburgweg 27 |
52070 Aachen |
1992 |
2 |
2.000 |
Dach ASEAG |
Neuköllner Straße 1 |
52068 Aachen |
2001 |
102 |
89.000 |
Dach regio IT |
Lombardenstraße 24 |
52070 Aachen |
2005 |
22 |
19.000 |
Dach ASEAG |
Neuköllner Straße 1 |
52068 Aachen |
2008 |
392 |
341.000 |
Fassade Tivoli |
Krefelderstraße 201 |
52070 Aachen |
2009 |
41 |
35.000 |
Dach Forster Linde |
Lintertstraße 68 |
52076 Aachen |
2010 |
74 |
64.000 |
Grundschule Steckenborn |
Feldstraße 3 |
52152 Steckenborn |
2010 |
79 |
69.000 |
Dach Dürr Ecoclean |
Industriestraße 10 |
52156 Monschau |
2011 |
87 |
76.000 |
Dach Mozartstraße |
Mozartstraße 2-10 |
52064 Aachen |
2011 |
63 |
55.000 |
Rhein-Maas-Gymnasium |
Rhein-Maas-Straße 2 |
52066 Aachen |
2011 |
52 |
45.000 |
Hugo-Junkers-Realschule |
Bischhofstraße 21 |
52068 Aachen |
2011 |
51 |
45.000 |
Dach Feuerwache |
Stolberger Straße 155 |
52068 Aachen |
2011 |
35 |
31.000 |
Dach Philipp-Neri-Weg |
Philipp-Neri-Weg 11 |
52074 Aachen |
2011 |
34 |
29.000 |
TSV-Hertha-Walheim |
Schleidenerstraße 73 |
52076 Walheim |
2011 |
31 |
27.000 |
Dach Malmedyerstraße |
Malmedyerstraße 12 |
52066 Aachen |
2011 |
31 |
27.000 |
Dach Schagenstraße |
Schagenstraße 40 |
52078 Aachen |
2011 |
23 |
20.000 |
Käthe-Kollwitz-Schule |
Bayernallee 6 |
52066 Aachen |
2012 |
132 |
115.000 |
Gymnasium Monschau |
Walter-Scheibler-Str. 51 |
52156 Monschau |
2012 |
102 |
88.000 |
Ludwigforum |
Jülicher Straße 97-102 |
52070 Aachen |
2012 |
79 |
69.000 |
Turnhalle Roetgen |
Hauptstraße 55 |
52159 Roetgen |
2012 |
43 |
38.000 |
Schwimmhalle Wolferskaul |
Wolferskaul 19a |
52078 Brand |
2012 |
41 |
35.000 |
Bauhof, Roetgen |
Vennstraße 11 |
52159 Roetgen |
2012 |
39 |
34.000 |
KiTa Gut-Knapp Straße |
Gut-Knapp-Straße 1a |
52080 Verlautenheide |
2012 |
33 |
28.000 |
KiTa Königsbergerstraße |
Königsbergerstr. 100 |
52080 Aachen |
2013 |
23 |
20.000 |
Dach Gewoge |
Turpinstr. 44 |
52080 Aachen |
2014 |
12 |
10.000 |
27 Anlagen | Summe: |
Die Solaraktivitäten der STAWAG außerhalb der Region werden teilweise über die STAWAG Solar GmbH, einer Tochter der STAWAG Energie GmbH, realisiert. Sie werden zum Teil zusammen mit der TRAVE Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG betrieben. Leider ließen sich nicht von allen Anlagen die Daten ermitteln.
Name | Bundesland | Anlagenart | Inbetrieb- nahme |
Leistung in MW |
STAWAG Anteil in % |
STAWAG Anteil in MW |
Holzgünz | Bayern | Freifläche | 2009 |
4,7 |
||
Giebelstadt II | Bayern | Konversationsfläche | 2011 |
14,9 |
90 |
13,4 |
Wittenberg | Sachsen-Anhalt | Freifläche | 2011 |
6,6 |
||
Turnow-Preilack | Brandenburg | Freiflächen Truppenübungsplatz | 2011 |
18,0 |
100 |
18,0 |
Metzdorf | Brandenburg | Aufdach | 2011 |
6,0 |
40 |
2,4 |
Ronneburg | Thüringen | Konversationsfläche | 2012 |
19,9 |
46 |
11,1 |
Ilbesheim | Rheinland-Pfalz | Freifläche | 2012 |
6,4 |
100 |
6,4 |
Fürstenwalde | Brandenburg | Freifläche | 2011 |
4,5 |
40 |
1,8 |
Gödenroth | Rheinland-Pfalz | Freifläche | 2012 |
2,9 |
100 |
2,9 |
Albessen | Rheinland-Pfalz | Freifläche | 2012 |
3,2 |
40 |
1,3 |
Turnow West | Brandenburg | Freifläche | 19 |
60 |
11,4 |
|
Saarbrücken | Saarland | Dachanlage | 0,48 |
0,48 |
||
Alsdorf | NRW | Freifläche | 2016 |
0,7 |
0,7 |
|
Aachen Avantis | NRW | Freif. (ehemals Photon) | 2011 |
1,1 |
1,1 |
|
Aachen Avantis | NRW | Dach (ehemals Photon) | 2011 |
1,26 |
1,26 |
|
|
Summe: |
Bei etwa 1000 Volllaststunden pro Jahr würde sich aus den anteilig bekannten Anlagen eine Stromerzeugung von 72 GWh/a ergeben. Die STAWAG gibt hier für 2015 87GWh/a an.
STAWAG-Karte ihrer Windenergieanlagen und Solaranlagen außerhalb Aachens
Die STAWAG betreibt in Schmithof eine Druckentspannungsanlage, bei der der Druck des aus der Roetgener Trinkwassertalsperre zugeführten Wassers ausgenutzt wird. Es werden etwa 1200MWh/a erzeugt.
Die STAWAG bietet u.a. auch Ökostrom an, den 21% der Kunden beziehen. Der Ökostrom ist nach dem "ok-POWER"-Siegel (Neuanlagenförderung) zertifiziert. Die Details der Zertifizierung finden sich hier. An diesen Kriterien kann man allerdings erhebliche Kritik üben , da sie allein durch Verwendung bestimmter Zertifikate (siehe auch RECS-Zertifikaten bzw. heute EECS-GoO) erfüllt werden. Solche Zertifikate werden z.B. beim Betrieb von bereits vorhandenen Wasserkraftwerke irgendwo in Europa generiert, beim ok-Power-Label dürfen die Kraftwerke aber ein bestimmtes Alter nicht überschreiten. Sie dürften wohl kaum bei der Investitionsentscheidung für neue Ökostrom-Kraftwerke helfen. 1 RECS-Zertifikat für 1 kWh Strom kostet am Markt zur Zeit etwa 0,1Cent. Das ok-Power-Siegel gibt für die Herkunft des STAWAG- Ökostroms norwegischen Wasserkraftanlagen an. ok-Power kauft die Zertifikate z.B. hier.
Andererseits erzeugt die STAWAG selbst Ökostrom (Wind- und PV-Strom). Dieser darf aber nicht mit dem verkauften Ökostrom verwechselt werden, er hat damit nichts zu tun. Da sich die STAWAG den selbst erzeugten Strom nach dem EEG vergüten und damit fördern lässt, darf dieser Strom nicht mehr als Ökostrom verkauft werden.
Seit einigen Jahren müssen Stromlieferanten laut §42 Energiewirtschaftsgesetz die Herkunftsarten ihres Stroms auf der Rechnung angeben. Mit Stand 11/2014 gibt die STAWAG für ihre Gesamtstromlieferung (also nicht für den Ökostrom) an:
Das hier kein Kohle- und Gasstrom auftrat ist erstaunlich, da die STAWAG über ihre Beteiligung am Kohlekraftwerk Lünen (direkt und indirekt über die Trianel) selbst Kohlestrom erzeugt. Falls Strom über die Börse gekauft wird, muss dieser bez. der Herkunftsarten mit den deutschen Energiemix angesetzt werden, also auch Kohle- und Atomstrom enthalten.
Die STAWAG gab hierzu an, dass sie über ihre Anteile am Gaskraftwerk Hamm-Uentrop Zertifikate generierte, die es ihr erlaubten den Strom als eigenen Strom aus Gas zu vermarkten. Ein solcher Zertifikatsmechanismus sei auch nur von der STAWAG genutzt worden und heute nicht mehr zulässig. Deshalb erscheinen in den neuesten Angaben (Stand 11/2015) zur Stromkennzeichnung auch wieder Anteile von Kohle- und Atomstrom. Demnach haben sich die CO2-Emissionen pro kWh von 206g/kWh auf 305g/kWh erhöht. In 2019 werden die Emissionen mit 216g/KWh angegeben.
Die STAWAG selbst gibt die in 2015 (auch außerhalb Aachens) erzeugte Ökostrommenge mit 417GWh/a an.
Vom Kraftwerk Weisweiler verläuft eine 380kV-Höchstspannungsleitung zum Umspannwerk am Autobahnkreuz Aachen. Von dort gibt es
Damit besteht das Stromnetz aus 56km Freileitung. Das wesentlich größere restliche Verteilnetz (2963km) ist kabelgebunden, besitzt 13 große Umspannwerke auf 35/20/10kV, 1234 Netzstationen auf 400V und endet in 162300 Zählern. 2014 wurden von der (STAWAG?, Infrawest?) 1348 Mio kWh eingespeist, davon 86 Mio kWh Erneuerbare Energien ( entsprechend 6,4%). Die Höchstlast betrug 240 MW. Das Netz der heutigen Regionetz umfasst auch weitere Gemeindem im Umland.
Das Gasnetz (Hochdrucknetz 4 - 16 bar) besitzt eine Länge von 447km (ohne Hausanschlussleitungen) und etwa 34000 Anschlüsse. Die Gaseinspeisung der STAWAG betrug 2014 2172 Mio kWh (sehr warmer Winter, 2012 4473 Mio kWh) mit einer Höchstlast von 677MW (2012 898MW).
Die Elektro-Mobilität leidet bis heute neben der oft geringen Reichweite der Fahrzeuge auch an ungenügenden Ladestationen. Es ist deshalb wichtig, das Anbieter hier in "Vorleistung" gehen.
Für die praktische Nutzung der Ladeplätze ist weiterhin wichtig:
In Aachen gibt es 25 Plätze (2016), 3 weitere in Simmerath. Die Ladestationen der STAWAG sind über ladenetz.de zugänglich, einem Verbund von Stadtwerken und einigen Autoherstellern mit Stationen in der BRD und Benelux. Die Karte aller Stationen findet sich hier, die Farbgebung der Stationen zeigt Belegung und temporäre Einschränkungen an. Eine Nutzung ist nur für STAWAG-Kunden oder eines anderen Roaming-Partners möglich. Nicht-STAWAG-Kunden müssen zuvor eine Ladekarte der STAWAG kaufen. Nur einzelne Stationen sind schnellladefähig, sie sind auf der Karte nicht direkt erkennbar.
Elektrofahrzeuge sind nur dann klima- und ressourcenschonend, wenn Ökostrom verwendet wird. Andernfalls wird die "eingesparte" Energie durch die "Energieverschwendung" bei der Energieerzeugung zunichte gemacht. Laut Angaben der STAWAG verwendet die STAWAG ihren Ökostrom, Näheres hier.
Die Abgrenzung der verschiedenen Beteiligungen der STAWAG (bzw. der Infrawest GmbH, ab 2018 Regionetz GmbH) sind in der Bilanz für einen Laien kaum erkennbar. Unter dieser Einschränkung lässt sich für 2014 entnehmen:
Die STAWAG erwirtschaftete mit den Verkauf von 965 Mio KWh Strom eine Umsatz von 192 Mio €, das entspricht rechnerisch 5,02Cent/KWh. Für den Verkauf werden u.a. Netzentgelte, Konzessionsabgaben, EEG-Umlage, Steuern aufgeschlagen.
Für 1299 Mio KWh Gas erwirtschaftete sie einen Umsatz von 83 Mio €, das entspricht rechnerisch 15,6 (????) Cent pro KWh.
Wesentliche Einnahmen (250 Mio € ?) erzielt die STAWAG durch Verpachtung des Strom- und Gasnetzes an die Infrawest GmbH, den diese der STAWAG über die Netzentgelte wieder in Rechnung stellt. Allein die Gebühren für die Nutzung des Verteilnetzes in Aachen betragen zur Zeit 21,42€/a zuzüglich 5,55 Cent/kWh. 78% der Aachener Stromkunden (in 2012) und 80% der Gaskunden sind Kunden der STAWAG, der Rest hat inzwischen einen anderen Anbieter gewählt.
Die STAWAG besitzt insgesamt 687 Beschäftigte. Bei einem Gesamtumsatz von 460 Mio € ergab sich (auf Grund der milden Witterung und von Kundenverlusten) nur ein Gewinn von 6,6 Mio € (2012 19,4Mio €) der an die E.V.A. abgeführt werden muss und innerhalb der E.V.A. in manchen Jahren (z.B. 2012, 2013) vor allem zur Abdeckung eines Teils der Verluste der ASEAG dient.
Der Strompreis (Grundversorgung) der STAWAG liegt laut Ranking der Verbraucherzentrale NRW von 2014 8,7% über dem Landesdurchschnitt. Unter den 117 Stromversorgern in NRW liegt die STAWAG damit auf Platz 92.
© WW, www.Aachen-hat-Energie.de, 2/2016, teilweise aktualisiert 5/2020